Dieser Lebensabschnitt umfaßt die Jahre 1982 bis 1997. Das ist ein recht langer Abschnitt. Den kann ich wiederum in drei Abteilungen einteilen: Gemeindereferent – Küster und Hausmeister-Zeitschriften.

Also, der damalige Pfarrer von Heilig Geist in Berlin-Neuwestend, er war damals aber noch nicht Pfarrer, – ich kannte ihn bereits schon lange als hochgeschätzen Mitbruder und als meinen persönlichen Freund – suchte einige Kollegen, die mit ihm nach Berlin, Heilig Geist, umziehen sollten. Er hatte es geschafft, die Sache so interessant für mich zu machen, daß ich mich ernsthaft dafür interessierte. Obwohl er bereits 1981 die Pfarrei übernahm, konnte ich erst 1982 meine Arbeit in Sankt Wendel abschließen und in Berlin anfangen. Mein Aufgabenfeld war recht vage beschrieben: „Mitarbeit in der Pastorale“.

Da die damalige Gemeindereferentin aus dem Dienst ausschied, suchte die Pfarrei jemand anderen. Meine Papiere als Religionslehrer wurden vom Ordinariat anerkannt, um in diesen Beruf einzusteigen. So konnte es nun losgehen. Für pastorale Arbeit, ich war ja Missionar, aber ohne Priesterweihe, hatte ich mich immer schon interessiert. Nun war ich verwickelt in das Organisieren der Pfarrbüro-Arbeiten, die Planung von Veranstaltungen, Kinderkatechese (Erstkommunionkinder und Firmlinge), Jugendarbeit, Arbeit mit Seniorengruppen, Krankenbesuchen, d.h. also fast die ganze Palette pastoraler Aktivität. Dann war ich auch noch verwickelt in die Arbeit mit dem Cursillio (überpfarrlich).

Gut, wenn Pfarrerwechsel ist und ein neues Pfarrhaus-Team antritt, weht gewöhnlich ein neuer, ein anderer Wind. Die ganze Pfarrei läßt sich inspirieren und motivieren, und viele neue Mitarbeiter schießen wie Gras aus dem Boden. Manchmal kann dies wirklich ein neues Pfingsten bewirken. Es beflügelt einen, wenn so viele Mitarbeiter da sind. Wie war die Struktur der Gemeinde? Zu dieser Zeit hatte die Pfarrei zwei Kindergärten. Es gab viele june Famiien mit Kindern. Das soziale Umfeld war gut. Mittel und Oberschicht.

Die Pfarrei Heilig Geist liegt in einer besseren Wohngegend, im Bezirk Charlottenburg . Aber dafür hatten wir kaum Handwerker. Die armen Leute waren die Laubenpieper. Somit waren die Ansprüche der Leute an das Pfarrhaus auch hoch. Es gab viele Altersheime, die zum Teil von privaten Trägern geführt wurden. Das erforderte eine gute Altenpastorale. Die Pfarrei verlor zwar nach und nach den Status einer Jugend-Freizeiteinrichtung, aber da war noch immer das Jugendheim als Treff für feste Gruppen.  Es gab den Kinderchor, Erstkommunion- und Firmvorbereitungsgruppen, und die Kinder- und Jugendfreizeiten während der Ferien. Diese Jugendarbeit war ein weites Feld für mich. Wir hatten immer genug freiwillige Helfer, die ihre Zeit dafür opferten.

            dscf0005.jpg          

Das war im Jahr 1983. Wir sind auf der Terasse des Jugendheimes. Es ist Donnerstag.  Gleich  beginnt der Erstkommunion-Vorbereitungsunterricht. Im Hintergrund ist der Pfarrgarten von Hl.Geist mit Sakristei und Kirche.

            Rinsecke

Rinsecke/Sauerland 1983 in der Woche nach Ostern. Mit den Kindern und den Kommunion- Müttern und – Vätern sind wir für eine Woche auf Erstkommunion-Vorbereitungsfreizeit. Der Ort und das Haus, ein als Ferienhaus ausgebauter Bauernhof, ist ideal.

                  Berliner Mauer

 Das war in Berlin im November 1989. Jeder sieht: Das ist die BerlinerMauer. Hier betätige mich als „Mauerspecht“. Der Beton ist hart wie Eisen und es macht mir Mühe, einige Brocken herauszumeiseln. Um mich herum sind der Pfarrer und Mitglieder des Rates der SVD Provinz. 

– wird fortgesetzt –

1. Fortsetzung

Nachfolgend möchte ich über diese Kinder- und Jugendarbeit ausführlicher berichten. Es gab zwei „Streams“ dieser Arbeit.

-Der eine war die Hinführung zu Sakramenten, wie Erstkommunion und Firmung

der andere ware die

-Freizeit- und Aktionsgruppen.

A. – Kommunionkinder und Firmlinge liefen uns gewissermaßen von alleine zu. Wir schrieben die Kurse aus, vermeldeten sie und schickten Einladungen heraus. Gruppenmütter und Gruppenväter wurden gesucht. Das Programm wurde besprochen und die Kurse liefen an mit wöchentlichen Treffs. Dann gab es in jedem Vorbereitungskurs einen Workshop (Wochenende) und in den Ferien eine gute Woche thematische Freizeit.

B. – Die Freizeit- und Aktionsgruppen waren Ministranten, weiterführende Erstkommunion-Kindergruppen, der Kinderchor und Ferienfreizeiten.

Für die Wochenend-Workshops fuhren wir nach dem Wannsee in Don Bosco-Heim, oder nach Kladow ins Von Havel-Haus.  Hier brauchten wir uns um die Essensvorbereitung nicht zu kümmern. Wenn das Programm eine ganze Woche umfasste, fuhren wir nach Rinsecke ins Sauerland. Hier hatten wir Erstbelegungsrecht und wir konnten uns die Termine aussuchen. Aber auch Hardehausen, Bad Driburg, Wernersreuth und Rechtis waren die Ziele. Beim Vorbereiten mußten wir denken an:  Der Termin  festlegen, Programme ausarbeiteten, Köchinnen suchen (Rinsecke und Wernersreuth), Kosten erstellen, Ausschreibung, Einladungen verschicken, ein Helferteam zusammenstellen, Bus bestellen. In Rinsecke und in Wernersreuth mußten wir uns selber versorgen. Da war die Arbeit in der Küche ein wesentlicher Bestandteil des Programmes. Einkaufen, Kochen, Tischdienst und Abspühlen wurde von möglichst Vielen gemacht. Besonders bei kleineren Gruppen war die Küche ein wichtiger Platz der täglichen Kommunikation. Kaffeepausen oder der abendliche Austausch im Team sind unvergessen.

Trotz aller Spannungen, die auszuhalten waren, im Rückblick gesehen waren es schöne Zeiten. Immer wieder traf ich Jugendliche die mir sagten: „Es war doch schön damals in Rinsecke“. Mitarbeiter im Team versicherten mir:“ Wir sollten doch wieder einmal nach Rinsecke fahren“.

So war das  Erleben von „Gruppe“ ein ganz wichtiger Aspekt unserer Pastorale in diesen Jahren.

Auch bei den Erwachsenen gab es Wochenenden oder Freizeiten. Nach der Eröffnung des Hauses in Rinsecke waren die Senioren die erste Gruppe. Auch Pfarrgemeinderat mit dem Kirchenvorstand machten „Wochenenden“. Die Fahrten des Kirchenchores und der Männerschola sind unvergessen. Es gab gelegentlich auch Wallfahrten.

Jugendarbeit in Hl.Geist, Berlin

                                                             In das Bild klicken, dann öffnet sich das Album.

Hinterlasse einen Kommentar