Ohne Zweifel interessieren mich auch Lebensschicksale Afrikanischer Frauen.

—————————————————————

Waris Dirie: „Nomadentochter“.

Hörbuch:    Bei „Litera“

Diri ist Botschafterin der  UN  für Frauenfragen. Nach ihrer Flucht aus Somalia vor 20 Jahren besucht Waris ihre Familie in Somalia. Sie erlebt ihre Familie, eine Nomadenfamilie, und deren Umwelt aufs Neue. Jetzt aber ganz anders. Sie erlebt eine Kultur und eine Religion, in der Frauen nichts gelten und nur die Männer das Sagen haben. Sie erlebt das Gefühl von Geborgenheit durch die eigene Familie und deren Stamm, aber stellt fest, dass das nicht mehr ihre Welt ist, in der sie leben könnte. Sie erlebt aufs Neue die Unterdrückung der Frau durch Strukturen ihrer Kultur wie Beschneidung, soziale Zurücksetztung  und Abhängigkeit vom Mann.

Gute Schilderng von Kultur, Gebräuche, und soziales Gefüge von Somalia, aber auch die Zerstörung eines ganzen Landes durch Krieg und Gewalt.

Gehört Oktober 2009

————————————————————————–

Darüber hinaus interessiere ich mich auch über Lebensschicksale aus anderen Kulturen.

———————————–

Marina Nemat: „Ich bitte nicht um meine Leben“.

Eine junge Christin entflieht dem iranischen Terrorregime.

Hörbuch bei Lübbe Audio.

Die junge Christin Marina lebt im Iran unter der Herrschaft von Ayatollah Khomeini. Sie rebellierte gegen die allgemeingegenwärtige Unterdrückung, wohlwissend, dass sie sich in Lebensgefahr begibt: die 16-jährige wird verhaftet, gefoltert und schließlich zum Tode verurteilt. Der Gefängsniswärter Ali eröffnet ihr einen letzten Ausweg: Er wird ihr Leben retten – doch nur, wenn sie bereit ist, ihn zu heiraten…..

Eine wahre Geschichte vom Überleben in restriktiven Gemeinschaften!

Gehört Oktober 2009

————————————————–

Sabine Kuegler:

„Dschungelkind“ – Das Mädchen, das aus der Steinzeit kam.

Hörbuch bei  Deutsche Grammophon – Literatur

Vom CD-Cover:

Sabine Kueglers Geschichte beginnt, als sie mit fünf Jahren als Tochter deutscher Sprachforscher und Missionare nach West Papua kommt. Die Familie lebt mitten im Urwald mit dem Fayu-Stamm, der für Kannibalismus und unvorstellbarer Brutalität steht. Erst langsam lernen die Stammesmitglieder zu lieben statt zu hassen, zu vergeben statt zu töten. Für die heranwachsende Sabine ist der Stamm jedoch Teil ihrer selbst, ihres Lebens: Sie ist keine Deutsche mehr, kein weißes Mädchen aus Europa, sie wird eine Eingeborene, die schwimmt und jagt, fühlt und handelt wie eine Fayu. Als sie mit 17 Jahren auf ein Schweizer Internat geschickt wird, ist das ein katastrophaler Einschnitt für sie. „Angst habe ich erst hier gelernt“, sagt sie. Und ständig spürt sie die Sehnsucht – sie wird in den Dschungel zurückkehren, um herauszufinden: Wo gehöre ich hin? Wer bin ich eigentlich, Fayu oder Europäerin?

Gehört Oktober 2009

———————————————————

Angelika Schrobsdorff:

„Wenn ich dich je vergesse, oh Jerusalem…..“

Hörverlag Ullstein

>>…sah ich die Schönheit der alten Gebäude und Gewölbe, der Tore und Bogengänge, spürt das Mysterium und die Magie einer zweitausend Jahre alten, von drei Religionen als heilig erklärten, immer wieder zerstörten, immer wieder aufgebauten Stadt.

>Eine furchtbare Stadt<, hatte Jane einmal gesagt, >jeder Stein trieft von Blut.< > Warum wolltest du dann unbedingt hier leben?<

>Das ist eines der Geheimnisse Jerusalems. Man liebt es trotzdem<<.

Text vom Cover.

Angelika Schrobsdorff verbrachte ihre frühe Kindheit in Berlin, musste 1939 mit ihrer Mutter nach Bulgarien emigrieren und kehrte 1947 nach Deutschland zurück. Von 1971 bis 1982 lebte sie in Paris. 1983 zog sie nach Jerusalem, wo sie seitdem wohnt.

Gehört November 2009

—————————————————————————–

Laurens van der Post:

„Die verlorene Welt der Kalahari“.  (Erstausgabe 1957)

Diogenes Taschenbuch

Es sind Kindheitserinnerungen, Geschichten aus dem Munde der Eltern und lückenhafte Berichte von Jägern, die im jungen van der Post den Plan legen, eine abgeschiedene Grupper der Buschmänner aufzuspüren. Doch erst als Erwachsener findet er Muße und Mittel, den Jugendtraum zu verwirklichen. Mit Freunden und Technikern und begleitet von eingeborenen Helfern, dringt er in die südafrikanische Wüstensteppe der Kalahari ein. (Klappentext)

Gelesen November/Dezember 2009.

Das Einlesen machte mir etwas Mühe. Ich gab aber nicht auf. Die Bezeichnung „Bushman“ ist mir von meiner Zeit aus Ghana her bekannt. Damit wurde jemand bezeichnet, der ausserhalb der Zivilisation lebt, im Busch und er wurde nicht ganz für voll genommen. Ich erinnere mich an einen CD-Film „God must me crasy“, der zeigt in etwas ulkiger Weise (nicht Ersnst nehmbar) das Leben dieses überlebenden Ureinwohners  der Kalahari.  Das Buch hat mich fasziniert. Völkerkunde im reinsten Sinn. Auch die Frage nach Gott wird vom Verfasser gestellt und vom Buschmann beantwortet.

————————————————————-

Giles Foden :  „Der letzte König von Schottland„. – Roman (1998)

Aufbau  Taschenbuch Verlag

Giles Foden, geboren in England, lebte seit seinem fünften Lebensjahr in Afrika.

Später arbeitete er als Journalist in England. All seine Romane handeln über Afrika.

Kurz zum Inhalt:  Der junge Arzt Nicholas Garrigan läuft während des Militärputsches 1971 in Uganda dem neuen Machthaber Idi Amin buchstäblich in die Arme und verstrickt sich als dessen Leibarzt schnell im Herrschaftssystem des selbsternannten „Königs von Schottland“.

Siehe auch den gleichnamige Film.

Mein Eindruck: Im ersten Drittel sehr schöne Schilderungen über Land und Leute in Uganda und die Aktivitäten des jungen Arztes Garrigan im Hospital von Mbarara. Bis zu seiner Begegnung mit Idi Amin ein durchaus realistisches Bild. Dann die blutrünstigen Schilderungen über einen wahnsinnigen Diktators und die Verstrickungen und Abhängigkeiten, in die nun der Doktor gerät. Durchaus gute Schilderungen, wie sich damals die politische Lage in Uganda entwickelte. –

Gelesen Dezember 2009

Absolut spannend. Die 430 Seiten hatte ich in fünf Tagen gelesen.

—————————————————————————-

Siba Shakib: “ Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen„. –

Die Geschichte der Shirin-Gol

Hörbuch, erschienen bei Random House

Zum Inhalt: Als die Dokumentarfilmerin Siba Shakib in einem afghanischen Flüchtlingslager Shirin-Gol begegnet, sieht sie nur den blauen Ganzkörperschleier, hinter dem die Frauen Afghanistans ihren Körper stecken müssen. Doch als sie die ruhige, weiche Stimme Shirin-Gols hört, spürt sie eine Kraft, die sie nicht mehr loslassen wird. Diese Frau will ihre Geschichte erzählen, die die Geschichte Tausender afghanischer Frauen ist……….

Die Autorin wurde im Iran geboren und wuchs in Teheran auf. Sie kennt Religion, Tradition und Mentalität der Menschen in Afghanistan. Ihre preisgekrönten Dokumentationen sind aufrüttelnde Belege für die verheerende Situation der Bevölkerung in Afghansistan.

Mein Eindruck: Dieser Bericht hat mich wirklich getroffen. Einiges aus Berichten, Filmen und Büchern wußte ich bereits. Es zeigt wieder einmal auf, dass Krieg keinen Sinn macht. Es zeigt die Sinnlosigkeit einer neuerlichen Verstrickung des Westens in militärische Abenteuer  in Afghanistan auf. Guter Einblick in das Leben einer Frau in diesem Land. –

Gehört: Januar 2010

—————————————————————–

Peter Scholl-Latour

„Mord am großen Fluß“ – Ein Vierteljahrhundert afrikanische Unabhängigkeit.

Bertelsmann-Buchclub 1986

Neulich fiel mir dieses Buch in die Hand. Interessierte mich sehr. Feierten doch neulich die ersten unabhängigen Afrikanischen Staaten wie Ghana ihr 50 jähriges. Wie hat sich Afrika seit dem 25 jährigen politische Entwickelt? Scholl-Latour geht in diesem Buch auch zurück zu den Anfängen. Er beschreibt den Beginn der Unabhängigkeit des damaligen Zaire sehr genau, bis in Einzelheiten. Es lassen sich Vergleiche ziehen zu Scholl-Latours Buch „Totenklage Afrika“, dass er gute 20 Jahre später herausbrachte. In diesem Buch geht er auch exakt auf die Geschehnissen nach Mobutu ein.

-Alles nicht mehr hochaktuell, aber interessant zu wissen.

Gelesen im Februar  2010

—————————————–

„Neue Rundschau“

Literatur-Zeitschrift (4 mal jährlich) im S.Fischer-Verlag Frankfurt/Main

Heft 2 in 2009

Dieses Heft ist Afrikanischen Autoren gewidmet. Unter anderem sind hier abgedruckt Kurzgeschichten und Prosa von:

Binyvanga Wainaina „Wie man über Afrika schreiben sollte“ und „Die Entdeckung der Heimat“,

Chua Achebe  „Mädchen im Krieg“,

H.Habila  „Das Hotel Malego“,

Monique Ilboudo  „Nennen sie mich Quaga“,

Uwen Akpan  „Das Schlafzimmer meiner Eltern“,  und andere.

Das sind Geschichten über Einzelschicksale aus dem Biafrakrieg, den Konflickt in Ruanda, oder einfach nur nette Geschichten über Quagadougou oder wie man Bücher über Afrika nicht schreiben sollte. – Es sind alles junge Autoren. Sie schreiben über Afrika aus Sicht von Afrikanern. Das ist alles sehr lesenswert. –

gelesen im März 2010.

————————————————————-

Gerald Caplan

„Verschwörung gegen Afrika“

Gerstenberg-Verlag

Aus dem Englischen : The Betrayal of Africa.

Kanade 2008

Nachrichten über Afrika sind zumindest mit Schlagworten verbunden wie Krieg und Korruption, Aidsweisen und Flüchtlingselend. Kein anderer Kontinent scheint derart vom Schicksal gestraft. Nein, nicht Schicksal, sagt Gerald Caplan, Afrikaexperte und Autor dieses Buches. Das Elend ist von Menschen gemacht. Von europäischen Kolonoialherren, von afrikanischen Despoten, von skrupellosen Politikern und Geschäftemachern. Afrika leidet nicht aus eigenem Verschulden – es wird ausgebeutet und betrogen. Doch warum ist das so? Und wer profitiert davon?

Diese Buch erklärt sachkundig und engagiert die Hintergründe der Verschwörung gegen Afrika und zeigt, was an wirklich wirksamer Hilfe nötig ist. (Klappentext).

Dieses Buch hat mir wieder einmal die Realität gezeigt. Kurz und bündig und in einer Gesamtschau sind hier die Probleme Afrikas aufgelistet. Es rüttelt auf.

Gelesen Januar 2011

———————————————————–